Heute sind wir in Belgien, genauer gesagt in Brüssel, seiner kosmopolitischen Hauptstadt. Begleitet werden wir bei unserem Besuch von der Architektin Luisa Grasso, die genau hier ihr Architektur- und Inneneinrichtungsbüro Arsbe Atelier D’architecture gegründet hat und für die Umsetzung des Projekts verantwortlich zeichnet.

Verschiedene Geschmacksvorstellungen, großer Erneuerungsbedarf
Der Generationsunterschied manifestiert sich auf viele verschiedene Arten: die Wahl der Kleidung, musikalische Vorlieben, der Gebrauch einer bestimmten Art von Sprache. Und auch, warum nicht, durch den individuellen Sinn für Ästhetik.
Und deshalb wird beim Übergang von den Eltern auf die Kindern oft die Entscheidung getroffen, zu verändern und zu renovieren, wobei dies manchmal auf sehr radikale Weise geschieht.
Genau so war es auch bei diesem 186 m² großen Duplex-Apartment in Brüssel, das trotz der Modernität des Raums eher klassisch eingerichtet war: Holzvertäfelung, ein Decke mit Stuckrahmen, eine metallische Heizkörperabdeckung aus Messingimitat… Auf all das hat die neue Generation verzichtet, um eine ganz moderne und elegante Wohnung zu schaffen.
Travertin: eine „alte” Mode feiert ihr Comeback
Die antiken römischen Paläste, die außenliegenden Heiligenschreine des Petersdoms, der Trevi-Brunnen: Was haben diese Meisterwerke, abgesehen von der der Ewigen Stadt, noch gemeinsam? Für Fachleute ist die Antwort einfach: den Travertin.
Jahrhundertelang ein Zeichen für Prestige, schien dieses Material im zwanzigsten Jahrhundert in Vergessenheit geraten zu sein, bis auf eine kurze Ausnahme in den 1970er Jahren. Seitdem: nichts.
Bis zu den letzten Jahren, in denen die Verwendung von Naturstein (wie Travertin oder Marmor) eine Renaissance erlebt. Denn, wie Leo Longanesi schrieb: „Das Moderne wird alt, das Alte kommt wieder in Mode.”

Die Renovierung des Wohnbereichs
Die veraltete Vertäfelung, die den alten Kamin bedeckte, ist einer Verkleidung aus „zum Lager” geschnittenem Travertin gewichen, der seinen wunderbaren „Wolkeneffekt” zeigt. Ein moderner Touch für einen antiken Werkstoff.
An den Seiten wurden zwei „Schreine“ geschaffen, deren Rückwand mit einer Tapete von Fornasetti verkleidet ist: ein geheimer Ort im Inneren der Wand.
Und genau diese Besonderheiten machen den Wohnbereich so einzigartig, zwischen Überraschung und Harmonie, in einem Wechselspiel von Hinweisen auf die verschiedenen Räume des Hauses: wie das Detail von Fornasetti, das wir auch im Design der Bardelli-Fliesen in der Duschkabine wiederfinden.
Die Feuerstätte Ecomonoblocco 16:9 3D Ecomonoblocco 16:9 3D, die ihren Platz in der Mitte der Wand einnimmt, wurde vom Architekten nicht nur wegen ihrer eleganten und minimalistischen Linienführung gewählt.
Die Glas-Falttür, die die beiden Haupträume des Wohnbereichs trennt, macht den Kamin auch von der Küche aus sichtbar: Die Struktur des EM16:9 ermöglicht einen Panoramablick auf die Flamme von drei Seiten. Die heimelige und warme Atmosphäre umfängt so mehrere Räume.
Die lange Sitzfläche des Kamins ist aus schwarzem Metall gefertigt, um eine Verbindung zwischen dem Travertin der Wände und dem Travertin des Bodens zu schaffen, der unterschiedliche Schnitte aufweist.
Auch hier spielt die Kommunikation zwischen den Räumen eine wesentliche Rolle: Die Arbeitsplatte der Küche besteht aus schwarzem Kunststein und übernimmt auf diese Weise die Beschaffenheit der Verkleidungen und die Farbe der Sitzfläche des Kamins.
Alles ist perfekt ausgewogen, vom ersten bis zum letzten Detail.
Fotografien von Anna Theodoropoulou. Weitere Aufnahmen des Projekts finden Sie auf der Website von Arsbe Atelier D’architecture, unter diesem Link